„Lebendiges Träumen - Die Entdeckung des Durchbruchtraums“

Thorsten van Bokhoven

Lebendiges Träumen - Die Entdeckung des Durchbruchtraums

Dieses Buch besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Der eine Part ist autobiographischer Natur und beschreibt, wie eine Gruppe von Therapeuten im Kalifornien der 70er Jahre (man spürt den Zeitgeist...) Träume von besonderer Intensität und (in gewisser Weise) Klarheit entdeckt, die den Träumenden auf positive Weise transformieren - hier Durchbruchträume genannt.
Der andere Teil besteht aus einem 21-teiligen Übungsprogramm, in dem man Fragen sowohl zum jeweils letzten Traum als auch zu seinem Wachleben beantwortet und so Stück für Stück bewußter wird, um am Schluß (evtl.) einen Durchbruchtraum zu haben.
Hier geht es in keiner Weise um das sonst übliche Deuten von Trauminhalten, sondern es wird nur auf die dynamischen Prozesse des Traumerlebens eingegangen. Diese sind:

  1. Rollenaktivität (wie man handelt und sich bewegt),
  2. Ausdruck (wie man redet und seine Gefühle rausläßt),
  3. Gefühl (was man im Traum/vom Traum fühlt),
  4. Klarheit (wie klar und leicht die Traumgeschichte zu verfolgen ist und wie bewußt man in dem Traum ist) .

Da sich Traum- und Wachleben bedingen und in stetiger Wechselwirkung stehen, wird durch bewußte Veränderung des Einen immer auch das Andere beeinflußt.
Dies sind die Grundthesen von „Lebendiges Träumen“:

  1. Träume sind Bilder von Gefühlen.
  2. Träume sind ein Vervollständigungsprozeß.
    D.h., Träume sind Versuche, Gefühle zu vervollständigen, die vom vorherigen Tag oder aus der Vergangenheit stammen.
  3. Träume sind ein bildlich darstellender Prozeß.
  4. Träume stellen bildlich dar, wie das Leben wirklich ist.
  5. Träume sagen einem etwas über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gefühle verbinden die Vergangenheit von jemandem (was als Kind mit seinen Gefühlen geschah, und wie er lernte sie auszudrücken), seine Gegenwart (wie er als Erwachsener mit seinen Gefühlen umgeht, wie er von anderen Menschen und Situationen beeinflußt wird und wie er selber die Welt um sich herum beeinflußt) und seine Zukunft (welche Möglichkeiten zum Empfinden und Ausdrücken von Gefühlen in ihm stecken) miteinander.
Beim Durchbruchtraum gibt es keine Symbole zum Enträtseln, sondern die Botschaft des Traums ist eindeutig und „fühlbar“. Der Durchbruchtraum im engeren Sinne wird als große Befreiung erlebt, als Geburt eines neuen, freudigeren Selbst.
Der Durchbruchtraum mit seinen sehr starken Emotionen hat zwar auch den Aspekt der Klarheit, dennoch ist er kein Klartraum/luzider Traum. Bei ihm ergibt sich Bewußtheit durch die Intensität der Gefühle. Beim luziden Traum im engeren Sinne können starke Emotionen zum Abbruch des Traumes führen.
Nach meiner Erfahrung ist dies eine der effektivsten Methoden überhaupt, um mit den eigenen Träumen zu arbeiten. Auch wenn dieses Buch schon lange nicht mehr gedruckt wird, ist es doch im antiquarischen Buchhandel oder bei Booklooker für kleines Geld zu bekommen.
Weitere Bücher der Autoren wurden nie ins Deutsche übersetzt und sind somit nur in Englisch erhältlich.

Lebendiges Träumen. Die Entdeckung des Durchbruchtraums von Richard Corriere und‎ Joseph Hart
Asanger Roland Verlag (März 1997)
ISBN 978-3893340255